Schwangerschaftsdiabetes

Als Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) bezeichnet man das Auftreten erhöhter Zuckerwerte im Blut während einer Schwangerschaft.

Mögliche Folgen für die Mutter

Für die meisten Frauen mit einem erstmals in der Schwangerschaft aufgetretenen Diabetes
verläuft die weitere Schwangerschaft normal.

Allerdings haben Mütter mit Schwangerschaftsdiabetes höhere Risiken: zum Beispiel für Harnwegsinfektionen oder vaginale Infektionen, für eine Frühgeburt oder auch für einen schwangerschaftbedingten hohen Blutdruck.

Mütter mit Schwangerschaftsdiabetes werden häufiger für die Geburt eingeleitet, bekommen häufiger einen Kaiserschnitt oder weitere Komplikationen während und nach der Geburt.

Ein Schwangerschaftsdiabetes kann bedeuten, dass die Mutter auch im späteren Leben ein erhöhtes Risiko hat, eine Zuckerkrankheit zu entwickeln, vor allem wenn sie als Schwangere Insulin spritzen musste oder ein Übergewicht mit einem BMI >30kg/m² bestanden hat.

Mögliche Folgen für das Kind

Bei unbehandelter Zuckerkrankheit werden die Kinder häufig sehr schwer und groß. Das heißt die Geburt kann schwieriger werden. Nach der Geburt haben die Kinder gehäuft zu niedrige Blutzuckerspiegel, Atemprobleme oder Neugeborenengelbsucht. Später können die Kinder dazu neigen, übergewichtig zu werden oder im Jugendalter selber zuckerkrank zu werden.

Was zu tun ist

Neben weiteren Maßnahmen ist die Einstellung der Zuckerwerte in der Schwangerschaft ein wichtiger Baustein, um diese Risiken zu vermindern.
Um herauszufinden, ob ein Schwangerschafts-Diabetes vorliegt oder nicht, wird nach den Mutterschafts-Richtlinien ein Zuckertest zwischen der 24. und 28. SSW empfohlen.

Dieser Test beinhaltet zwei Stufen.
Auf der ersten Stufe gibt es einen Vortest, bei dem Wasser mit 50g Traubenzucker getrunken wird. Nach einer Stunde wird der Blutzucker durch eine Blutentnahme aus der Vene ermittelt.
Liegt der gemessene Blutzuckerspiegel unter einem bestimmten Wert, liegt keine Zuckererkrankung vor und der Test ist abgeschlossen.

Wenn der Blutzuckerspiegel über einem bestimmten Wert liegt, muss zur genauen Diagnose noch ein zweiter Test durchgeführt werden, der etwas aufwändiger ist.
Hierfür muss die Schwangere – auf nüchternen Magen – Wasser mit 75g Traubenzucker trinken. Es erfolgen insgesamt drei Blutentnahmen: direkt vor dem Trinken, eine Stunde danach und zwei Stunden danach.

Behandlung

Die Behandlung des Schwangerschaftsdiabetes erfolgt in einer für Diabetologie spezialisierten Praxis durch Ernährungs- und Diätberatung, entsprechende Blutzuckermessungen und wenn notwendig durch Einstellung des Blutzuckers mit Insulin.